Hunde und Angewandte Zoopharmakognosie

Oft nehmen Hunde bei körperlichen Beschwerden  die Pflanzenextrakte  innerlich ein. Seien es nun ätherische Öle wie z.B.  die Deutsche Kamille, oder Mazerate, fette Pflanzenöle , getrocknete Kräuter,  Spirulina , Bienenwachs usw. um nur einige zu nennen.

Sehr viel komplexer wird die Arbeit, wenn es sich um ein psychisches Problem- ein Verhaltensproblem  – handelt.

Es ist ausserordentlich wichtig, die Körpersprache des Hundes genau zu beobachten und  seine  individuelle Reaktion  auf ein Extrakt nicht mit der eines anderen Hundes zu vergleichen. Jeder Hund verhält sich anders,  auch wenn die Problematik vielleicht ähnlich ist.

Greyhound mit Allergie nimmt Spirulina

 

Fallgeschichten


Boxermischling mit Depressionen  von Caroline Ingraham

 

Clara,  eine zweijährige  Boxermischlingshündin, wurde schwer verletzt  in einem Graben gefunden in dem sie mehrere Tage gelegen hatte.  Sie war von einem Auto angefahren und mit einem Luftgewehr zweimal in die Brust geschossen worden. Knochen ihrer Beine waren freigelegt aber nicht gebrochen.

Als ich Clara im Tierheim begegnete, machte sie einen zutiefst deprimierten  Eindruck auf mich.  Sie zeigte kaum Interesse an ihrem Futter, zog den Schwanz zwischen die Beine und wollte am Morgen nicht aufstehen. Sie war nun seit sechs Monaten im Tierheim, inklusive ihrer Genesungszeit von den Verletzungen.

Clara wählte als erstes Pflanzenextrakte, die gegen Depressionen und Schmerzen helfen; ätherisches Öl von  Neroli und Gelb – Birke und  Johanniskrautmazerat.

Sie inhalierte das Neroliöl, leckte ein paar Tropfen Gelb -  Birke und nahm 30 ml Johanniskrautmazerat am Morgen  (weitere 40 ml später am Nachmittag). Dann presste Clara sich mit ihrem ganzen Körper an mich und leckte mir die Wange, als ob sie mir danken wollte. Ich vermutete, Clara bräuchte etwas Schafgarbenöl  auf ihre  Narben. Als ich allerdings  mit dem Öl ihrem Bein näherte, zog sie es weg. Ich dachte mir, dass sie  wahrscheinlich  Schmerzen habe, bot ihr Veilchenblätter Absolue an und liess einen Tropfen auf  eine ihrer vielen Narben fallen. Aber das Absolue  wurde nicht absorbiert (wird es zur Wundheilung benötigt, wird es vollständig absorbiert)  Dann bot ich ihr gleichzeitig in verschiedenen Schalen getrocknete Hagebuttenschalen, Gerstengrasspulver  und Spirulina an. Sie widmete sich ausschliesslich den Hagebutten. Nie zuvor habe ich einen Hund eine derart grosse  Menge an Hagebuttenschalen  fressen sehen -  fast ein ganzes Kilo!!!  Hagebutten  haben einen enorm hohen Vitamin C -  Gehalt. Vitamin C wird vom Körper für den Kollagenaufbau benötigt wird.

Diese Fallstudie  zeigt, dass  Clara keine Schafgarbe für die Heilung der Wunden brauchte. Aber das schwer verletzte Bindegewebe unter ihrer Haut musste sich unbedingt wieder regenerieren.  Und dazu war der Aufbau der Kollagenfasern wichtig.

Clara verliess  mich nach unserer Session  in verspielter Laune. Ihr Appetit kehrte zurück und sie zeigte kein depressives Verhalten mehr.

Bald darauf fand sie ein neues Zuhause.